Antibiotikaresistenz und Interventionsverfahren

Die Ausbreitung von bakteriellen Krankheitserregern, die eine Unempfindlichkeit gegenüber gängigen Antibiotika-Therapien aufweisen, wird weltweit von den Gesundheitsbehörden mit zunehmender Besorgnis zur Kenntnis genommen. Ein Fortführen dieser Entwicklung birgt die Gefahr, dass der Ausgang von bakteriellen Infektionskrankheiten schwerwiegende Folgen haben wird. Die Situation wird auch dadurch erschwert, dass die Forschung in der Pharmaindustrie nach neuen wirksamen Antibiotika immer weiter eingeschränkt wird, so dass die klinische Bedeutung von Antibiotikaresistenzen in der Zukunft noch stärker zunehmen wird. So wird prognostiziert, dass im Jahr 2050 Infektionen mit Antibiotika-resistenten und multiresistenten Bakterien weltweit für 10 Millionen Tode pro Jahr verantwortlich sein werden und damit Krebserkrankungen als Todesursache Nummer 1 ablösen wird.

Eine zunehmende Belastung mit klinisch-relevanten Antibiotika-resistenten und multiresistenten Bakterien in der aquatischen Umwelt wird unter anderem auf das Einleiten von konventionell geklärtem Abwasser aus Kläranlagen zurückgeführt. Die Untersuchung von erweiterten Interventionsmaßnahmen zur Unterbrechung dieser Verbreitungspfade in die Umwelt ist ein Schwerpunkt der Arbeitsgruppe. Es kommen sowohl moderne molekularbiologische Detektionssysteme (qPCR, ddPCR, SeqStudio) zur Erfassung und Quantifizierung fakultativ pathogener Bakterien der ESKAPE-Gruppe und klinisch relevanter Antibiotikaresistenzen vor allem gegen Reserveantibiotika, als auch Kultur-basierte Verfahren zur Identifizierung von multiresistenten Gram-negative Bakterien (ESBL-Klassifizierung) zum Einsatz. Durch die Auswahl geeigneter Parameter können damit sowohl eine Bewertung der Effizienz von Interventionsmaßnahmen durchgeführt, als auch Dynamiken (Prognosen/Korrelationen) und biologische Risikoabschätzungen für spezifische Resistenzdeterminanten durchgeführt werden. Daraus resultieren geeignete Konzepte zur Ziel-orientierten mikrobiologischen Bewertung, um einen Handlungsbedarf aufzuzeigen (siehe auch Abschlussbericht zu BMBF HyReKA Projekt.

 

 

                

 

                     HyReKa Methodenkompendium der Laboranalytik

                  HyReKa Synthese- und Abschlussbericht

 

 

 

                         

 

 

Leiter der Arbeitsgruppe Mikrobiologie / Molekularbiologie

Prof. Dr. Thomas Schwartz
Mikrobiologie / Molekularbiologie

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